Wir erinnern uns noch gut, wie wir in einer kalten Januarnacht im Bienenhaus nach diversen Instandhaltungsarbeiten ein feines Fondue genossen und dabei über das kommende Bienenjahr philosophiert haben. Dabei haben wir uns unter anderem auch die Frage gestellt, ob wir wohl jemals alle Plätze im Bienenhaus mit Bienen-Völkern besetzen können? Doch der Reihe nach…  

Mit 18 von 20 Völker ist Schwarmgold gut ins dritte Vereinsjahr gestartet. Da der Februar bereits schon sehr mild und frühlingshaft war, konnten wir die Völker am 12.02.2023 bereits auswintern. Leider mussten wir feststellen, dass es zwei unserer 20 Völker nicht geschafft haben. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder die Auswirkungen der Varroa-Milbe. 

Die Völker haben begonnen sich gut zu entwickeln, als plötzlich der grosse Wetterumschwung kam. Nässe und Kälte haben den Frühling geprägt und uns bis Mitte April daran gehindert unsere zahlreichen Patenvölker auszuliefern. Auch die zur Patenschaft gehörenden Bienen-Apéros konnten wir erst sehr spät durchführen..

Nichts des zu trotz durften wir bei den anschliessenden Völker-Kontrollen feststellen, das die Völker trotz ungünstiger Wetterbedingungen dennoch schnell grösser und stärker wurden. Weiselzellen konnten aber kaum gesichtet werden.

Umso erstaunter waren wir, als wir bereits am 27.04.2023 ganze vier Schwarmmeldungen von unseren Paten erhalten haben. Also nichts wie los, Schwärme fangen – die Beste Zeit im Bienenjahr 😉 Was wir zu dieser Zeit noch nicht wussten, es waren die ersten 4 von insgesamt 45 Schwärmen, welche wir im 2023 einfangen würden. Die Schwärme waren von unseren eigenen Völkern, aber auch viele Fremde. Den letzten Schwarm, welchen wir hoch oben im Dach einfangen durften, war dann am 9. Juni der Letzte.

Wobei wir wieder bei der Eingangsfrage wären, ob wir jemals alle Beuten füllen würden. Die Antwort ist JA. Mitte Juni hatten wir all unsere Bienenhäuser, unsere Wanderbeuten und unsere Styropor-Reservebeuten gefüllt bis auf den letzten Platz. Da wir maximal Platz für 52 Völker haben, konnten wir auch einige Völker verkaufen oder eher schwachen noch ein paar Bienen zusetzen.

Es gibt eigentlich kaum eine Zeit im Bienenjahr bei denen wir in der Imkerei so richtig an unsere Grenzen stossen, doch das Schwarmjahr 2023, mit Schwären an den unmöglichsten Orten (Kamin, Dach, Dampfabzugsrohr, verteilt im Gras, hoch oben im Baum, … ) hat uns einiges abverlangt und unsere Familien haben wir zeitweise nur zwischendurch mal eben gesehen.

@Familien: Danke für eure Unterstützung, den nötigen Freiraum und euer Verständnis für unsere Arbeit.

Mitten in der Schwarmzeit durften wir auch noch ein weiteres Highlight durchführen. Bienen in der Schule. Ein wundervolles Projekt, welches uns sehr am Herzen lag und wahnsinnig viel Spass gemacht hat. Wir sind der Meinung, dass diese Art zu Lernen an jede Schule gehören müsste. Allen noch einmal herzlichen Dank!

Trotz des schlechten Frühlings und den extrem vielen Schwärmen haben die Bienen auch noch etwas Honig eingelagert, sodass wir am 18.06.2023 unser Los 04/23 schleudern und 77 kg zusammen mit unseren Bienenpaten ernten durften.

Wir werden oft gefragt, warum wir, mit so vielen Bienenvölkern, nur so wenig Honig ernten können. An dieser Stelle erwähnen wir gerne immer wieder, dass wir die Bienen nicht einengen und ihnen im Brutraum viel Platz lassen um Honig für den Winter einzulagern. Wir Schleudern nur den Honig, der im Honigraum eingelagert wird. So „entging“ uns bei dieser Ernte gut 100 kg Honig, welchen wir nicht verkaufen sondern den Bienen als Winterfutter zurückgeben werden, um so wenig wie möglich „billiges und ungesundes“ Zuckerwasser verfüttern zu müssen.

Der Sommer erwies sich abermals als heiss und trocken. Ein Nahrungsangebot für die Bienen war kaum mehr da. Dementsprechend waren die Bienen auch eher stechlustig und die Honigräume blieben trocken. Ein zweites Mal Schleudern hätte sich also nicht gelohnt.

Aus diesem Grund habe wir unser Augenmerk auf die Varroa-Bekämpfung und starke Völker gelegt. Die Varroa-Belastung hielt sich anfänglich noch in Grenzen, da ja auch viele Schwärme unter den Völkern waren. Doch der Milbendruck hat dann gegen den Spätherbst massiv zugenommen.

Bei der Varroa-Bekämpfung und dem anschliessenden Einfüttern für den Winter haben wir dann schon gemerkt, dass 50 Völker doch noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen 🙂

Schlussendlich könnten wir am 31.10.2023 41 starke Völker in die Winterruhe schicken.

Die Winterruhe haben wir genutzt um alte, aussortierte Rähmchen zu schmelzen und bei Deinwachs.ch unsere Mittelwände machen zu lassen, damit wir wieder viele Rähmchen mit eigenem Wachs bestücken können.

Zudem haben wir uns daran versucht, Met (Honigwein) herzustellen, was aber vorerst nur als Versuch zu verbuchen ist. Denn geschmacklich war der Met eher unter Bier einzuordnen 🙁

Auch dieses Jahr durften wir wieder wundervolle Momente erleben und tolle Menschen kennenlernen. Wir sind so dankbar und freuen uns über so viel Vertrauen und Unterstützung. MERCI!

Mit vielen Patenschaften, darunter auch eine Firmenpatenschaft von Beei, starten wir hoffnungsvoll und gespannt in ein neues Bienenjahr.

Bee happy – Eure Imker aus Leidenschaft